Form folgt Funktion

 

Wie bereits erwähnt sind die Faszien ein ganzheitliches Spannungssystem, das verbindet. So kann man sich auch vorstellen das verschiedene Spannungen sich im Körper an verschiedenen Stellen manifestieren können, da immer ein Zusammenspiel von Muskel-, Skelett- und Nervensystem bei jeder Bewegung stattfindet. 

 

Stellt man sich dazu ein Tensigritätssystem vor - dies ist ein in sich geschlossenes Konstrukt, das sich selber stabilisiert, unabhängig von Schwerkraft und äußerer Unterstützung - so löst der Druck auf einer Seite eine Reaktion im ganzen System aus. Hinsichtlich der Bewegung bedeutet das, dass wir uns in einem großen Rahmen bewegen können, ohne an dynamischer Stabilität einzubüßen. Jedoch bedeutet dies auch das nicht immer ist da, wo Spannung oder Verspannung gespürt wird notgedrungen der Ursprungsort der Verspannung ist. 

 

Eine der herausragendsten Qualitäten  der Faszien ist ihre große Anpassungsfähigkeit. 

Werden Faszien wiederholt belastet, passen sie sich mit der Zeit mit ihre Architektur und Gewebekompositionen den einwirkenden Belastungen an. Faszien unterstützen unermüdlich unsere Haltungs- und Bewegungsmuster. 

Betrachtet man z.B. einen versierten rechtshändigen Golfspieler so wird dieser, analog seines Schwungs, von der Schulter oben rechts nach unten links dichter aufzuweisende Faszien haben als auf der Gegenseite.

Da die Faszien von vielen Nervenendigungen, Schmerz- und Bewegungssensoren durchzogen sind, bedeutet dies auch, dass ein Schmerzempfinden durchaus mit einer zu hohen Spannung im Fasziengewebe zu tun hat. Das Fasziengewebe ist nicht mehr durchlässig. 

Auch Stress kann den faszialen Tonus erhöhen.

Faszien laden uns förmlich zum "Zuhören" ein. Ein Schmerz führt so auch dazu, eine Handlung folgen zu lassen. 

Denn wer möchte schon gerne Schmerzen?